Archiv für den Monat: August 2015

Southpaw

Southpaw ist der neuste Film von Training-Day Regisseur Antoine Fuqua. Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal hat für seine Rolle als Box-Champion Billy Hope einiges an Muskelmasse zugelegt und reiht sich somit immer weiter in die Riege der Method Actor ein. Man bedenke nur, was für ein Schmalhans Gyllenhaal beispielsweise im Film Nightcrawler aus dem letzten Jahr war. Die Transformation zum boxenden Muskelprotz allein ist bereits beeindruckend.

So viel vorweg: Der Film erfindet das Genre des Boxer-Films nicht neu, das muss er aber auch gar nicht. Überhaupt gibt es nur zwei Varianten in dieser Sub-Kategorie des Sportfilms. Entweder ist unser Protagonist der junge Heißsporn, der den Weg nach oben sucht, oder, wie im Fall von Southpaw, der abstürzende Champion. Doch dies macht im Falle eines packenden Dramas wie Southpaw nichts. Der Film ist durchweg sehr intensiv und packend erzählt, auch wenn er für mancher Geschmack wohl einmal zu oft auf die Tränendrüse drückt.

Die Boxkämpfe wirken realistisch und der Soundtrack tut sein übriges zur glaubhaften Darstellung der Boxer-Kultur in der heutigen Zeit. Storytechnisch ist der Film am ehesten wohl mit dem Meisterwerk Wie ein wilder Stier (Raging Bull) zu vergleichen. Natürlich kommt er nicht an das Werk von Martin Scorsese heran, gewinnt dem Sujet des Box-Streifens ein paar neue Facetten ab.

Testosterongeladen aber feinfühliger als die Action-Renn-Serie Fast & Furios, dürfte der Film auch in der Kritik gut ankommen. Besonders zu loben ist Hauptdarsteller Gyllenhaal, der erneut auf seine Wandlungsfähigkeit hinweist und sogar als Oscar-Kandidat gehandelt wurde. Auch Nebendarsteller wie 50 Cent und die 13-jährige Oona Laurence, die Billy Hopes Tochter spielt, sind zu Loben.

Hin und wieder gefällt sich Southpaw zu sehr als Dramafilm und kacht den Kinogänger fast depressiv, kontert dann aber zum Ausgleich mit einem linken Haken Gänsehaut. Kein perfekter Film aber für Fans des Boxer-Genres eine klare Seh-Empfehlung! Die Bildgewalt in den packenden (Box-)Szenen dürften jedem Kinobesucher eine Gänsehaut bescheren.

Fazit: 7 von 10

Straight Outta Compton (Film-Review)

NWA Poster

“Hip-Hop is CNN for Black People”

Als einer der prägendsten Hip-Hop-Gruppierungen der Achtziger und Neunziger wurden N.W.A. mit Titeln wie „Fuck tha Police“ und „Straight Outta Compton“ bekannt. Während die Inhalte der Songs ihrer Zeit von Politikern und Presse als pure Provokation und aufrührerische Stimmungsmache tituliert wurden, sahen die verantwortlichen Interpreten sich als Sprachrohr für die ungehörte und unterdrückte afroamerikanische Jugend. Dass es sich dabei keinesfalls um Image-Rap handelte, zeigen die Umstände, unter denen Niggaz Wit Attitudes gegründet wurde: Weiterlesen