Ich nutze den #Horrorctober ja, um endlich Fuß zu fassen, in der Welt der Grusel-Filme. Da ich bisher ein sanftes Gemüt bin, was dieses Genre angeht, habe ich mir als ersten Film etwas “leichteres” ausgesucht. Mir ist es immer noch ein Rätsel, wie Gremlins 25 Jahre lang an mir vorbeigehen konnte. Schließlich habe ich in meiner Kindheit wirklich alles auf VHS aufgezeichnet, was auch nur halbwegs unterhaltsam wirkte. Doch diese Jahrzehnte andauernde Koexistenz ist nun vorbei und ich kann mich hier den kleinen Monstern widmen.
Bereits der Anfang des Films zog mich in seinen Bann. Dieser Look, das Setdesign, alles wirkte vertraut. Dieses wohlige 80er-Nostalgie-Gefühl hielt bis zum Ende an und sorgte bei mir für Begeisterung. Ein Film wie Gremlins hätte im Jahre 2014 keine Chance mehr, er würde nicht mal produziert werden. Der Film ist hierzulande ab 16 Jahren freigegeben. Doch heutzutage würden sich Jugendliche in dem Alter wohl nur noch schwer auf diese Art Film einlassen. Dieser Film zeigt, wie anders die (Film-)Welt in den 80er Jahren noch war. Ein Kind, das mit einer langen Schere eine unter Strom stehende Lichterkette durchschneidet. Kaum zu glauben, dass so etwas in Amerika einmal gezeigt werden durfte! Und dazu noch überall Zigaretten rauchende Erwachsene.
Der “Horror” in Gremlins begrenzt sich auf einige Splattersznenen, wenn den grünen Giftzwergen der Garaus gemacht wird. Hinzukommen einige makabere Szenen, wie der Tod durch den Treppenlift, die Schneepflug-Szene und die schaurige Story über das Dahinscheiden von Kates Vater. Doch es ist auch die Stimmung, die hier zum gruseln einlädt. Getarnt als Weihnachtsfilm, schlittert die Geschichte immer mehr auf das düstere Ende zu. Der Film wird immer dunkler (Regel Nummer 1), bis im letzten Drittel das reine Chaos ausbricht.
Was soll ich sagen? Ich bin vollkommen zufrieden mit dem Film und würde allein, für die zum Horror-Theme umgeschriebene Weihnachtsmusik einen Extra-Punkt vergeben. Gremlins ist vollkommen zu Recht ein Klassiker, typisch für die 80er Jahre, teils sehr makaber, durchaus skurril, aber gleichzeitig mit viel Herz und Liebe produziert. Die verwendeten Gremlins-Puppen überzeugen mich mehr als jedes CGI-Monster und auch ich habe endlich Gizmo in mein Herz geschlossen. Mich hat es nicht verwundert, die Namen Spielberg und Columbus zu lesen. Der Einfluss ist deutlich erkennbar und während ich den Film anschaute, kam mir immer wieder Small Soldiers in den Sinn. Und siehe da, auch der ist von Regisseur Joe Dante. Gremlins macht deutlich, warum wir die 80ies heute so abfeiern und was dem aktuellen, glatt gebügelten Hollywood fehlt.
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