Jason goes to hell – Die Endabrechnung (1993)
Wir haben den Tiefpunkt erreicht. Anders lässt es sich nicht sagen. Nachdem die Rechte für die Freitag der 13. Filme von Paramount zu New Line Cinema gewechselt sind brachten die gleich mal mehrere fragwürdige Entscheidungen in den Film ein. Zunächst einmal entschloss man sich dazu, den Film nicht mehr “Freitag der 13te” zu nennen. Mutige Entscheidung, aber anscheinend hatte sich der Name Jason wohl doch genug etabliert um niemanden zu verwirren. Zweitens beschloss man, dass das der letzte Film der Reihe werden sollte (mal wieder). Geglaubt hat das wohl damals schon keiner. Aber die schlimmste Entscheidung war wohl die, dass wir wieder keinen klassischen Jason Vorhees bekommen sollten. Während wir im 5en Film noch jemand anderes als Eishockeymaskenträger bekommen haben, wird hier der Spieß einfach umgedreht. Jason wird am Anfang des Films in die Luft gejagt und spukt dann als Geist weiter, der von anderen Leuten Besitz ergreift und durch diese seine blutige Tat verrichtet. Ganz schlechte Entscheidung. Dazu kommt noch eine ganz schlimme Story, die versucht Jasons Verhalten zu erklären und auch noch schnell den letzten Überlebenden der Vorhees Familie aus den Hut zaubert. Auch einer der besten Kills der Reihe und der kanz kurze Gastauftritt von Freddy Krüger (oder besser seines Armes) können diese Schnarchnummer eines Filmes nicht mehr retten.
Jason X (2001)
8 Jahre mussten die Fans auf die Rückkehr von Jason Vorhees warten. Die Jungs bei New Line Cinema waren während der 2ten Häfte der 1990er damit beschäftigt, irgendwie den Crossover Film von Freddy und Jason zusammen zu basteln. Als sich herauskristallisierte, dass das wohl so schnell nichts wird, entschloss man sich doch noch einen weiteren Jason Film dazwischen zu schieben. Und was macht man, wenn man absolut keine Ideen mehr hat. Man erschafft ein Paralleluniversum. Haben wir ja alle schon bei Star Trek gelernt. Anscheinend hat sich die Idee eines Blümchen verteilenden Knuddeljasons aber irgendwie nicht durchsetzen können. Also, was haben wir noch? Zeitreisen. Die geh`n immer. Und da die Timeline der Freitag der 13ten Filme sowieso irgendwann aufgehört hat Sinn zu machen, versetze man den Film gleich so weit die Zukunft, dass wir die Handlung auch noch ins Weltall versetzen konnten. Ich glaube keiner währe wirklich überrascht gewesen, wenn der Film mit einer solchen Prämisse baden gegangen wäre. Aber nicht nur, dass der Film nicht nur nicht baden gegangen ist; irgendwie hat es die Filmcrew geschafft hier den Besten (sprich: unterhaltsamsten) Film der Reihe zu produzieren. Das liegt an mehreren Gründen. Zunächst mal funktioniert das Setting überraschenderweise, denn ein Raumschiff ist ja im Grunde auch in etwa das selbe wie ein Ferienlager. Zweitens nimmt sich der Film, ähnlich wie schon Teil 6, zu keinem Zeitpunkt wirklich ernst. Ich weiß nicht, wie die Dreharbeiten abgelaufen sind, aber eins kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen: Der Satz ” Das können wir nicht machen, dass ist dumm” ist auf diesem Filmset nicht gefallen. Der Kreativität sind in diesem Film also keine Grenzen gesetzt. Und das merkt man auch bei den Kills. Ein paar sehr denkwürdige werden uns hier aufgetischt, unter anderem der, für viele, beste Kill der Reihe. Ich könnte hier noch ewig weitermachen. Wichtig ist: Hier haben wir den besten Teil der Reihe.
Freddy vs. Jason (2003)
Am Ende hat es wohl doch länger gedauert als man es erwartet hatte. Nachdem man schon 1993 die Andeutung gemacht hatte, trafen die beiden Horror Ikonen Jason Vorhees und Freddy Krüger 10 Jahre später endlich aufeinander. Die Suche nach einem passenden Skript soll etwas länger gedauert haben und auch hat man nicht sofort einen passenden Regisseur gefunden. Verständlich, musste man doch hier den Drahtseilakt leisten, keinen der beiden Charaktere unterlegen darzustellen um keine Fans zu verärgern (wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass es wirklich Fans gibt, die nur eines der beiden Franchises mögen. Eher gibt es wohl Fans, die dem einen Charakter dem anderen vorziehen). Am Ende ist es ihnen aber dennoch gelungen. Freddy vs. Jason kann man ruhigen Gewissens als guten Film bezeichnen. Die Story macht soviel Sinn, wie eine Horrorstory nun mal machen kann und führt beide Charaktere logisch zusammen. Beide Horrorikonen bekommen genug Screentime und gute Szenen und der finale Showdown lässt sich einfach nur als episch bezeichnen, vor allem weil er sich die Zeit nimmt die er braucht. Als kleinen Kritikpunkt kann man vielleicht noch anmerken, dass gerade zum Finale hin Jason hier schon fast zu einem Good Guy verkommt und der Zuschauer zum Finale ganz klar auf seiner Seite stehen soll. Zum Abschluss noch eine nette Anekdote: Eigentlich war es geplant, dass sich Freddy und Jason in der letzten Szene des Films in der Hölle wiederfinden und dort von niemand anderem als Pinhead, aus den Hellraiser Filmen, begrüßt werden sollten. Letztendlich wurde leider nichts daraus. Auch überschlugen sich die Fans nach dem Release mit Ideen für ein Sequel: Freddy vs. Jason vs. Micheal (Myers), Freddy & Jason vs. Ash (aus den Evil Dead Filmen). Letztendlich ist auch daraus nichts geworden und die Remake Welle hat beide Franchises erwischt.
Freitag der 13te (2009)
Über die Remake Flut, die aus dem Horrorgenre spätestens seit der 2ten Hälfte der 2000er Jahre nicht mehr wegzudenken ist, könnte man eigentlich einen komplett eigenen Artikel schreiben. Eine kleine Zusammenfassung: Nachdem die Produktionsschmiede von Michael Bay 2003 mit dem Remake von Texas Chainsaw Massacer überraschend viel Geld gemacht hat, entschlossen sich die Filmbosse dazu, jedes Franchise, dass irgendwie mal Profit abgeworfen hat, wieder hervorzuziehen und ein Remake zu drehen. Manche davon waren gut (Hills Have Eyes), andere sind viel diskutiert ( Rob Zombie’s Halloween 1+2) und wieder andere sind einfach nur schlecht ( A Nightmare on Elmstreet). Um nun zu entscheiden, zu welcher Kategorie das Remake von Freitag der 13te gehört, muss man sich etwas in den Kopf rufen, was ich am Anfang dieser Artikelreihe geschrieben habe: Meiner Meinung nach waren die Freitag der 13te Filme nie wirklich gute Filme. Anders als “Halloween”, “Texas Chainsaw Massacer” und “A Nightmare on Elmstreet” sehe ich keinen Film dieser Reihe als Meisterwerk an. Freitag der 13te ist für mich ein Spaß Film. Und deswegen funktioniert auch dieses Remake, meiner Meinung, weil es nie versucht ein ernsthafter Film zu werden. Blut und Brüste kommen hier in rauhen Mengen vor, die Story versucht nicht vielmehr zu sein als “Ein paar Teenager gehen campen” und die Effekte verzichten (Gottseidank!) weitestgehend auf irgendwelche Computertricks. Mehr brauche ich nicht um glücklich zu sein und deswegen bekommt auch dieses Remake von mir das Siegel: Unterhaltsam.
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